Shii-take (lentinus
edodes, lentinula edodes)
weitere Namen :Shiitake, Chinese Mushroom; im Gegensatz zu den meisten anderen Zuchtpilzen gibt es hier keinen deutschen Namen.
Der Name Shii-take leitet sich von "Shii-baum"(einer Eichenart) und dem japanischen Wort für Pilz "take"ab,womit bereits das natürliche Verbreitungsgebiet eingegrenzt wird.Sowohl historisch als auch wirtschaflich handelt es sich hier um einen der bedeutendsten Zuchtpilze überhaupt. Er wurde bereits vor ca. 2000 Jahren in China kultiviert und sein Produktionsvolumen liegt derzeit weltweit auf Platz 2 direkt hinter dem Champignon. Den hohen Popularitätsgrad verdankt der Shiitake nicht zuletzt seinen diversen Inhaltsstoffen (Polysaccharide / Lentinan), was seinen hohen Stellenwert nicht nur in der Chinesischen Medizin erklärt.
Grundrezept:
Shiitake-Pilze bitte nicht waschen, nur abwischen.Wenn man sie selber anbaut,
sollte man die Fruchtkörper bei ausreichend Feuchtigkeit wachsen lassen,
weil sie sich saftig, knackig und frisch besser verarbeiten lassen.Insbesondere
kann man auch den Stiel, wenn kurzgeschnitten, mit in die Pfanne geben.
Wir mögen es besonders, die Pilze in Butter (muß ja bei einer Antihaftpfanne
nicht viel davon sein) bei mittlerer Hitze ca.10 min zu garen.Bitte nicht knusprig
braten (bitter!) oder blanchieren (Geschmacksverlust!!).Wenn man den pilzeigenen
Geschmack richtig genießen möchte, dann bitte nur mit Pfeffer, und
anstatt Salz mit etwas gekörnter Brühe würzen, je nach Geschmack
kann wenig bis viel Petersilie zugegeben werden.Alle weiteren Zubereitungsvarianten
können Sie natürlich ganz individuell für sich ausprobieren,
nur sollten Sie diesen aromatischen Edelpilz nicht gleich mit dem gesamten Gewürzregal
"vergewaltigen". Zu oft haben wir schon den Spruch gehört: Wir
haben doch Zwiebel und Kümmel und so manch anderes drangetan und im guten
Olivenöl gebraten, aber so besonders hat es nicht geschmeckt!!! Weniger
ist halt doch manchmal mehr.....
Zum Anbau
Für den Shiitakeanbau kommen im Wesentlichen zwei Kultivierungsverfahren
zur Anwendung. Einerseits wird im kommerziellen Bereich hauptsächlich mit
sterilisiertem oder autoklaviertem Sägemehl-Schüttsubstrat gearbeitet.
Der größte Teil der Weltproduktion wird jedoch immer noch auf Holzstämmen
realisiert.
Als besonders gute Holzunterlagen haben sich in der Reihenfolge Ihrer Nennung
erwiesen:
Eiche, Buche, Ahorn, Kastanie, Esche, Erle, Weide, Pappel,...Birke.
Eichen und Buchenholz sollte der Vorzug gegeben werden, da sie ertragreicher
als die Weichhölzer von Erle bis Birke sind.Die meisten Anbieter von Pilzbrut
geben auch alle Obstgehölze als gut geeignet für den Shiitakeanbau
an. Nach unseren Erfahungen müssen wir dem widersprechen.Die meisten Obstgehölze
sind von ihrem Gefüge her zu dicht, das Mycel kann nur sehr langsam wachsen
und die Pilze erscheinen erst sehr spät. Auf diese Hölzer setzen Sie
lieber die" Radikalfresser" der Kulturpilze :
Austernseitling, Ulmenseitling oder auch Stockschwämmchen.
Für den Shii-takeanbau besorgen Sie sich vorzugsweise Holzstämme in
der Länge (abhängig vom Kofferraum und Tauchmöglichkeit)
von 0,8 bis 1,2 m im Durchmesser von 8- 20 cm .Die Stämme sollten möglichst
frisch geschlagen und die Rinde vollständig erhalten sein. Beste Einschlagszeit
ist von Dezember bis März.Eichenstämme sollten mindestens 4 Wochen
abgelagert sein wegen der Gerbsäurebestandteile, jedoch darf auch noch
kein Fremdbefall anderer Pilze auftreten.
Das so gewonnene Holz kann unter bestimmten Voraussetzungen ganzjährig
mit Shiitake- Pilzbrut geimpft werden.
Man impft die noch feuchten Hölzer im frostfreien Zeitraum bei Temperaturen
zwischen 10 -25°C, also in aller Regel von Ende März bis Oktober. In
der kalten Jahreszeit können Sie ebenfalls eine Shiitakekultur anlegen,
nur müssen Sie dann die frisch geimpfte Pilzkultur an einen warmen Ort
(Heizungskelller, Waschhaus o.ä.) verbringen. Beachten Sie bitte, das Pilzmycel
wächst bei 25°C doppelt so schnell wie bei 15°C.
Hat man sich nun Laubholzstämme und Pilzbrut besorgt, kann man beides kombinieren,sprich
die Stämme beimpfen.
Dieses geschieht mit Körner- oder Spänebrut entweder mit der "Sägeschnittmethode"
( zwei versetzte Sägeschnitte zum Stammende hin mit Pilzbrut gefüllt),
oder mit der Bohrlochmethode, bei der man 4-6 Löcher von mind. 2cm Durchmesser
schön versetzt fast durch den Stamm bohrt, und nach Befüllen mit Pilzbrut
mittels Klebeband oder Holzdübel verschließt. Anschließend
werden die Stämme senkrecht gestellt und gegebenenfalls vor Wind und Austrocknung
mit einer Folie geschützt und mäßig feucht gehalten.
Nach 8-10 Wochen sollten Ihre Stämme vollständig besiedelt sein,was
man am Mycelwachstum an den Stirnseiten der Hölzer erkennen kann. Hin und
wieder treten vereinzelte Fruchtkörper um die Impfstellen auf.Je nach Holzart
und Brutmenge setzen die ersten Erträge nach 8- 15 Monaten ein.
Die Fruchtung wird ausgelölst, indem Sie die Stämme für 12-24
Stunden vollständig unter kaltes Wasser tauchen und die Stämme anschließend
an einem halbschattigen Platz mit hoher Luftfeuchte bei Temperaturen zwischen
15- 25°C aufstellen.Nach ca. einer Woche werden Sie durch hoffentlich viele
Pilze belohnt. Nach Abernten sollten Sie die Hölzer für midestens
8 Wochen bei mäßiger Feuchtigkeit regenerieren lassen, bis das Spiel
erneut beginnt.
Pilzbrut:
Wir empfehlen für Shiitake generell Körnerbrut. Die Hölzer werden
deutlich schneller besiedelt und die in den Körnern enthaltenen Nährstoffe
spiegeln sich im Mehrertrag wieder. Die Brutmenge beläuft sich auf 0,2
-0,3 Liter je Holz. Für eilige Kunden halten wir neben der Shiitakebrut
auch durchwachsenes Pilzsubstrat
bereit.
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